Verkehrswende jetzt entscheiden

29 Sep 2022

Expert*innen aus Verkehr, Politik und Zukunftsforschung fordern jetzt die nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen

  • Ohne Öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) keine Verkehrswende
  • “PlusBus” hat Deutschen Verkehrswendepreis erhalten

Für einen starken ÖPNV fordern Verkehrsverbünde und das Bündnis Allianz pro Schiene stärkeres Engangement von Bund und Ländern. Bei einer Podiumsdiskussion am Nachmittag in Leipzig diskutierten Expertinnen und Experten am Beispiel des Leuchtturm-Projekts „PlusBus“, wie wichtig Investitionen in den Öffentlichen Nahverkehr gerade im ländlichen Raum sind. Nur mit einer langfristig gesicherten Finanzierung könnten solche Angebote auch bundesweit etabliert werden.

„Der PlusBus ist ein echtes Verkehrswende-Leuchtturmprojekt. Der vom Mitteldeutschen Verkehrsverbund entwickelte Qualitätsbus-Ansatz steht wie kein zweiter für eine problemlose Übertragung auf andere Regionen in ganz Deutschland. Mehr als 130 PlusBus-Linien in sechs Bundesländern belegen das eindrucksvoll. Bus und Bahn strategisch zu verbinden, dafür steht der PlusBus. So geht Verkehrswende.“

Dirk Flege, Geschäftsführer des Verkehrsbündnisses Allianz pro Schiene e.V.

“Der PlusBus ist ein wichtiger Teil unseres Bahn-Bus-Landesnetzes in Sachsen-Anhalt. Er verlängert Züge und S-Bahnen quasi in die ländlichen Gebiete und bietet Pendler*innen eine hervorragende Alternative zum Auto. Das ist wirtschaftlich und sichert die Daseinsvorsorge. So geht Verkehrswende!”

Peter Panitz, Geschäftsführer der Nahverkehrsservice Sachsen-anhalt GmbH

“Das bundesweite Experiment des 9-Euro-Tickets hat uns allen ganz klar vor Augen geführt, dass Menschen zum Umstieg auf nachhaltige Verkehrsmittel bereit sind. Wenn das passende Fahrplanangebot und ein einfaches Ticket bereit stehen. Die bundesweite Debatte eines Klimatickets ist jedoch der dritte vor dem ersten Schritt. Wir fordern jetzt, dass der Bund in den Ausbau des ÖPNV investiert und Hilfen zur Bewältigung der drastischen Energiepreisentwicklung bereit stellt. Die Länder und Kommunen können das allein nicht stemmen. Erst wenn das Fahrplanangebot erhalten werden und attraktiv ausgebaut werden kann, nützt den Menschen ein Klimaticket”.

Steffen Lehmann, Geschäftsführer des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes im Großraum Halle/ Leipzig

Das Bündnis Allianz pro Schiene hat bundesweite Leuchtturmprojekte mit dem Deutschen Verkehrswendepreis ausgezeichnet. Alle Projekte beweisen mit klugen Konzepten, wie Verkehrswende auf der Straße und auf der Schiene gelingen kann und warum sie nachahmenswert sind. In Regionalkonferenzen werden die Projekte vorgestellt und die Rahmenbedingungen für Verkehrswende diskutiert.
Alle Informationen zum Ersten Deutschen Verkehrswendepreis finden Sie unter Allianz pro Schiene.

Teilnehmer der Podiumsdiskussion:
Prof. Dr. Heiner Monheim/ Mobilitätsforscher, Phillip Kosok/ Agora Verkehrswende, Anna Mohn/ Optibus, Rike Hunscha/ Allianz pro Schiene, Ron Böhme/ MDV, Alexander Lill/ Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz des Landes Saarland, Andy Neuschulz/ NASA, Juliane Vettermann/ MDV.

Gruppenbild mit Bus


Informationen zur Allianz pro Schiene
Die Allianz pro Schiene ist ein breites Bündnis von Unternehmen und Umweltverbänden, Gewerkschaften, Hochschulen und Verbraucherorganisationen mit dem gemeinsamen Interesse an einer Stärkung des Schienenverkehrs. In Deutschlands unkonventionellstem Verkehrsbündnis arbeiten 24 Non-ProfitVerbände und über 170 Unternehmen aus der gesamten Eisenbahnbranche mit insgesamt 30 Milliarden Euro Umsatz im Schienenverkehr dauerhaft zusammen.

Bildrechte: MDV, Fotograf: Christian Hüller